• Nieding1

Information zum Bergbauernhof

Hof_Orgen

Die Bauernhoftypen

Topographische und klimatische Gegebenheiten sowie kulturelle Einflüsse haben die regional unterschiedlichen Gehöftformen in den Alpen geprägt.

Der beherrschende Hoftyp des Brixentales ist der Unterinntaler Einhof. Wohnhaus, Stall und Tenne sind unter einem flach geneigten Pfettendach in einem Gebäude vereint.

Vereinzelt findet man in sehr steilen Lagen noch den Paarhof.

Die alten Höfe sind durchwegs aus Holz erbaut - in Blockbauweise gezimmert. Bei später errichteten oder sanierten Höfen wurde die Küche und schließlich das gesamte Erdgeschoß sowie der Stall gemauert. Bei Neubauten herrscht das Mauerwerk vor. Das Obergeschoß ist häufig mit Holz verschalt

Troadstadl_Salvenberg_61_Westendorf_09_2020_Haus_aussen_Drohne_1(1)

Die Aufteilung des Hauses

Das giebelseitig erschlossene Wohnhaus ist nach Osten oder Süden ausgerichtet und wird als Mittelflurhaus bezeichnet. Über den Flur gelangt man in die Küche mit der dahinter liegenden Speisekammer sowie in die gegenüber liegende Stube. Eine Treppe führt in das Obergeschoß. Über den Söller (Flur) erreicht man die Kammern (Zimmer) und die Labn (Laube = Balkon), welche alle Seiten des Wohntraktes umschließt. Auch im Dachgeschoß befindet sich eine Laube, die so genannte Hüjalabn (Hochlaube). Sie ist mit der unteren Laube durch Stützsäulen verbunden.

Vorstall und Stall sind vom Flur aus zu begehen. Über dem Stall befindet sich die, aus Holz erbaute und bis zum Dachstuhl offene, Tenne. Sie ist von der Rückseite oder von der Traufseite (hangseitig) durch eine Auffahrtsrampe (Rembrücke) erreichbar.

Fortschreitende Technisierung und damit verbundene erforderliche Stallumbauten für artgerechte Tierhaltung verlangen in manchen Fällen andere Strukturen - und so entstehen zunehmend Bauernhöfe, die sich von den traditionelen Hofformen ganz wesentlich unterscheiden.